Historische Grenzsteine

„Historische Grenzsteine sind sicher
nicht nur Relikte längst vergangener Zeiten.
Vielmehr stellen sie unwiederbringliche Werte
im Heimat- und Geschichtsverständnis
auch der Menschen von heute dar.“
Klaus-Jürgen Hoffie

Auf den Höhen des Frankenwaldes treffen uralte Grenzen zusammen. Im Gelände legen Grenzsteine und lineare Gräben, in den Archiven Grenzbeschreibungen und Akten zu Grenzstreitigkeiten ein beredtes Zeugnis dafür ab.

Historische Steine finden sich den Grenzen ehemaliger Amtsbezirke, oder an alten Weide- und Forstgrenzen. Im Landkreis Kronach haben sich viele historisch und rechtsgeschichtlich bedeutsame Grenzsteine erhalten. Manche sind aufwändig gestaltet und tragen die Wappen der ehemaligen Landesherren. An der bayerisch-thüringischen Landesgrenze stehen über 60 solcher Wappensteine. Die ältesten Steine in unserer Gegend stammen aus dem 16. Jahrhundert, aber auch in neuerer Zeit wurden Wappensteine gesetzt.

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Kurfürstenstein - Bamberger Seite - am Eppenberg bei Lauenhain. 1513 in Kronach gefertigt, sind von ursprünglich 20 Exemplaren noch drei Stück erhalten. Sie sind wohl die ältesten Grenzwappensteine Bayerns, die noch ihre ursprüngliche Funktion besitzen.

Das brandenburgische Amt Lauenstein 1773, Süden ist oben. Links in der Mitte ist "Luthwigstat" zu sehen, heute Ludwigsstadt geschrieben. Mit dem schwarz-weißen Wappen der Hohenzollern waren auch die Grenzsteine des Amtbereiches markiert.

Ein einmaliges „Grenz-Ensemble“ aus Steinen, Wegen und Gräben befindet sich im Waldgebiet Hängeleite an der bayerisch –thüringischen Landesgrenze südlich Lauenhain.

Der Grenzwappenstein in der Hängeleite bei Buchbach mit dem schwarz-weißen Hohenzollern-Wappen ist ungewöhlicherweise als Segment gehauen. Die Initialen A.L. bedeuten Amt Lauenstein, das zur Markgrafschaft Ansbach-Bayreuth gehörte.

In Absprache mit dem Vermessungsamt und dem Forstamt wurden zusammen mit Feldgeschworenen in den 1980er Jahren historische Grenzsteine des Grenzzuges in der Hängeleite bei Buchbach restauriert und wieder aufgerichtet.

Am Schönwappenweg bei Lauenhain wurde 1994 gemeinsam mit Schülern aus Thüringen und Bayern an der bayerischthüringischen Landesgrenze ein neuer Wappenstein gesetzt. Das ist lebendiger Geschichtsunterricht vor Ort.

Dieser Wappenstein mit Bamberger Löwen ist in eine Fichte eingewachsen. Symbol für die vergehende Zeit.

Der Bund Deutscher Forstleute (BDF) hat Anfang November 2016 bekannt gegeben, dass der Titel „Waldgebiet des Jahres 2017“ an den Frankenwald geht. Die Auszeichnung wird jährlich bundesweit nur einmal vergeben wird und war bisher noch nie in Bayern!

Insbesondere wird die gute Zusammenarbeit der Forstwirtschaft im privaten und öffentlichen Wald mit den Kommunen, Vereinen und Verbänden im Frankenwald ausgezeichnet.

Der Titel „Waldgebiet des Jahres“ sendet mit dem dazu passenden Motto „Frankenwald verbindet“ ein starkes Signal, das für unsere Region und das Miteinander der

Menschen über die Grenzen hinaus Interesse weckt.

Infos unter: Waldgebiet des Jahres